Eine alte Weisheit besagt, gut geschriebene Noten sind die halbe Musik. Alle die sich mit Noten- und Pausenlesen in der Musik beschäftigen, stellen sich mehr oder weniger dieselben Fragen. Muss ich binär- oder ternär (zwei- oder dreiteilig) spielen, ist die Note auf oder zwischen dem Schlag, was mache ich bei den Pausen, erkenne ich auf einen Blick die Mitte des Taktes, Auftakt, gebundene Noten, Dynamik- und Akzentzeichen. Eine Menge Information, die direkt auf das Instrument übersetzt werden sollten und nur durch gute Konzepte und ständiges Lesen von Noten verbessert werden kann.
Versuche bei der Übung #1 die Takte 1 und 2 direkt rhythmisch und melodisch sinnvoll umzusetzen. Der Strich über den Notenlinien markiert die Mitte des Taktes. Bei den Takten 1 und 2 ist erst mal Chaos und es dauert einen Moment, alles richtig zusammen zu setzten. In den Takten 3 und 4 ist sofort zu erkennen: die erste Note auf der Zählzeit Eins in Takt 3 ist erst auf dem Schlag und in Takt 4 vorgezogen.
Tipp: Beim Spielen immer einen Stift dabei haben um unklare Stellen in den Noten direkt markieren zu können.
Die ersten beiden Takte bei der Übung #2 sind für die meisten sehr einfach zu spielen, möglicherweise auch weil alle Zählzeiten mit Noten belegt sind. Um bei Takt 3 und 4 genau auf dem richtigen Schlag zu landen benötige ich ein Konzept für die nicht geschriebenen Noten (Pausen). Das Hoffnungsmodell wird hier nicht weiterverfolgt. Um die Pausen spürbar zu machen bieten sich z.B. Bewegungen mit dem Fuß oder Körper an. Als zusätzliche Möglichkeit empfehle ich ein stimmloses "Hm" zu summen um so die Pause mit Energie zu füllen.
In Übung #3 haben wir eine typische Pop-Phrase. Um die Zählzeit "Eins und" (1+) sauber zu erwischen, brauche ich einen Schwerpunkt auf der Zählzeit Eins, also wieder auf der Pause, der Ton danach (1+) spielt quasi "fast" von selbst los.
Der Begriff binäre oder gerade Spielweise in der Musik bedeutet, dass die Noten zu je gleichen Teilen geteilt und gespielt werden. Der Takt Eins wird also so gespielt wie gelesen.
Bei der tenären oder punktierten Spielweise sind die Noten triolisch aufgebaut. Takt Drei zeigt die tenären Spielweise von Takt Eins. Die Schreibweise für Big Band Swingmusik ist also gelesen wie Takt Eins wird aber wie Takt Drei gespielt.
Das "Hm" auf der Pause auf dem Schlag Vier vor dem Auftakt gibt einen guten Start. Es ist besser die vorgezogene Note nicht von vorne sondern von "hinten" zu empfinden, also von einem vorgezogenen Takt Eins aus.
Jetzt viel Spaß beim Ausprobieren!